FAQ Studienbeginn
Grundsätzliches
Was für Fachliteratur benötige ich?
Ein Studium von Sprache und Literatur setzt Zugriff auf Bücher voraus. Deshalb werden Sie häufig in der Institutsbibliothek arbeiten, die Sie im Propädeutikum kennenlernen können. Außerdem sollten Sie unbedingt eine eigene Handbibliothek aufbauen, mit der Sie zu Hause arbeiten. In den ersten Semestern benötigen Sie vor allem Literatur zum Lernen; unentbehrlich sind außerdem Wörterbücher (s. unten). Es ist ratsam, Textausgaben, Übersetzungen (und ggf. Kommentare) wenigstens der zentralen Autoren nach und nach anzuschaffen. Vieles ist antiquarisch günstig zu erhalten (z. B. über das ZVAB oder über soziale Medien).
Als Anfangsausstattung sollten Sie sich folgende Werke zulegen:
- im Fach Latein die „Lateinische Wortkunde“ von R. Vischer (Berlin 42007) und die „Lateinische Grammatik“ von H. Rubenbauer und J. B. Hofmann, neubearbeitet von R. Heine (Bamberg und München 121995);
- im Fach Griechisch die „Griechische Grammatik“ von E. Bornemann und E. Risch (Braunschweig 21986) und das „Griechisch-deutsche Schul- und Handwörterbuch“ von W. Gemoll (München 102006).
An Wörterbüchern können Sie im Lateinischen v. a. dasjenige von K. E. Georges und das „Oxford Latin Dictionary“ verwenden. Im Griechischen ziehen Sie neben dem Gemoll v. a. das englisch-griechische Wörterbuch von Liddell-Scott-Jones heran. Hilfreich sind außerdem Online-Zusammenstellungen verschiedener Wörterbücher, v. a. (für Latein und Griechisch) das Logeionm und (nur für Latein) die Database of Latin Dictionaries .
Wo finde ich eigentlich antike Texte?
Die griechischen bzw. lateinischen Texte lesen Sie in „kritischen Editionen“. Das sind (meist einsprachige) Textausgaben, denen Sie einen zuverlässigen, wissenschaftlich erarbeiteten Text entnehmen können. Die meisten antiken Texte liegen entweder in der Reihe Oxford Classical Texts oder der Bibliotheca Teubneriana vor. Alle wichtigen kritischen Editionen finden Sie in unserer Institutsbibliothek.
Von zu Hause aus können Sie (über VPN, s. unten) auf die beim Verlag De Gruyter erscheinenden Teubner-Editionen zugreifen. Sie finden dort Ausgaben der meisten zentralen Autoren, z. B. von Caesars De Bello Gallico , Vergils Aeneis und Homers Odyssee.
Wenn Sie online lesen möchten, können Sie im Lateinischen die Datenbank PHI verwenden. Dort sind lateinische Autoren bis ca. 200 n. Chr. enthalten. Aufgrund der hohen Fehleranfälligkeit sollten Sie Ihre Texte keinesfalls einfach irgendwoher aus dem Internet nehmen! Ungeeignet ist z. B. die beliebte, aber fehlerlastige Website „The Latin Library“ (nicht zu verwechseln mit „The Library of Latin Texts“!).
Im Griechischen ist der Thesaurus Linguae Graecae (TLG)“ unentbehrlich. Für die Lektüre können Sie auch die Perseus-Datenbank nutzen.
Welche Übersetzungen kann ich hinzuziehen?
Zuverlässige, aber stets kritisch zu prüfende und oft auch zu korrigierende Übersetzungen bieten die zweisprachigen Ausgaben der Sammlung Tusculum und der Loeb Digital Library (englisch), die jeweils gedruckt und im Internet erhältlich sind. Nur gedruckt erhältlich sind die Ausgaben der Edition Antike , der Bibliothek der griechischen Literatur , der Bibliothek der mittellateinischen Literatur und der Fontes Christiani für patristische Texte. Die preisgünstigen Übersetzungen, die im Reclam-Verlag erscheinen, sind von sehr unterschiedlicher Qualität.
Was hat es mit der „Leseliste“ (dem Lektürekanon) auf sich?
Leseliste und Lektürekanon sind Synonyme. Dabei handelt es sich um Listen von griechischen bzw. lateinischen Texten, die Sie im Lauf des Studiums im Original lesen sollten. Unser Tipp: Fangen Sie gleich bei Studienbeginn damit an. Die Lektüre einiger dieser Texte können Sie mit dem Besuch von Lehrveranstaltungen verbinden. Natürlich soll Sie die Liste nicht daran hindern, nach eigenem Interesse zu lesen: Wenn Sie andere Texte mehr ansprechen, lesen Sie sie!
Man findet die Lektürekanones hier . Im Fach Latein stellt der Lektürekanon zugleich das Spektrum dar, dem die Texte für schriftliche Modulabschlussprüfungen (Übersetzungsklausuren) entnommen werden.
Wie finde ich wichtige Literatur?
Ihr Studium soll Sie dazu befähigen, wissenschaftliche Literatur selbständig zu finden und auszuwerten. Dazu lernen Sie frühzeitig die Année Philologique kennen, die Sie gedruckt und (komfortabler) auch als Datenbank konsultieren können. Ergänzend können Sie die bibliographische Datenbank der Zeitschrift Gnomon und den Fachinformationsdienst Propylaeum hinzuziehen. Andere Wege der Literaturrecherche lernen Sie in der Einführungsvorlesung und in den Proseminaren kennen.
Für Standardliteratur empfiehlt sich ein Blick in die (nicht mehr ganz aktuelle) Studienbibliographie Studienbibliographie von Bernd Manuwald. Umfangreicher – und mit hilfreicher Nennung der Standardausgaben zu vielen Autoren – ist das im Einzelnen ebenfalls nicht mehr aktuelle Hilfsbuch der FU Berlin.
Wo finde ich Fachdatenbanken?
Hier finden Sie die von der Universitätsbibliothek lizenzierten Fachzeitschriften und hier die lizenzierten Datenbanken.
Ein sehr hilfreicher Startpunkt ist das Kirke-Portal.
Wie kann ich von außerhalb (zu Hause) auf die von der Universität zu Köln lizenzierten Datenbanken usw. zugreifen?
Zahlreiche Datenbanken, E-Books und Artikel in Fachzeitschriften sind aus dem Netz der Universität zu Köln heraus zugänglich. Auf dem Campus können Sie darauf zugreifen, indem Sie sich ins WLAN-Netzwerk „eduroam“ einwählen. Von überall anders müssen Sie sich mit einem VPN (Virtual Private Network) verbinden; wie das geht, erfahren Sie hier .
Was mache ich in der vorlesungsfreien Zeit („Semesterferien“)?
Die vorlesungsfreie Zeit ist zum Selbststudium, für Praktika und ggf. zur Anfertigung von Hausarbeiten gedacht. Oft haben Sie jetzt auch Zeit, Liegengebliebenes aufzuarbeiten oder interessante Inhalte aus dem Semester zu vertiefen.
In den Fächern unseres Instituts lesen Sie am besten griechische/lateinische Originaltexte (s. Leseliste). Außerdem sollten Sie Ihre Kenntnis antiker bzw. mittelalterliche Texte auch durch die Lektüre guter (zweisprachiger) Übersetzungen ausbauen (in keiner Sprache lesen Sie so schnell und so genau wie in Ihrer Muttersprache!).
Wir möchten Sie ermutigen, nicht nur nach dem Modulhandbuch zu studieren: Als Studierende einer Literaturwissenschaft sollten Sie überhaupt lesen, was Sie interessiert. Nutzen Sie die Zeit Ihres Studiums, um sich mit verschiedenen Literaturen und den wichtigsten Geistesströmungen unserer und vergangener Zeiten vertraut zu machen. Auch dafür bieten sich die vorlesungsfreie Zeit und vielfältige Lehrveranstaltungen an.
Was sind Tutorien?
In Tutorien wird der Inhalt gewisser Lehrveranstaltungen gefestigt. Sie sind ein freiwilliges, aber sehr wertvolles Zusatzangebot, das Sie nach Möglichkeit unbedingt wahrnehmen sollten! Im Allgemeinen werden ein Grundlagentutorium (v. a. für diejenigen, die im Fach Latein den Studieneingangstest noch nicht bestanden haben) und verschiedene Tutorien für die Repetitorien der Grammatik sowie die lateinischen Sprach- und Übersetzungsübungen angeboten. Die Tutorinnen und Tutoren sind fortgeschrittene Studierende.
Ich muss eine E-Mail an eine Dozentin/einen Dozenten verfassen. Worauf muss ich achten?
In E-Mails gelten im Wesentlichen die gleichen Maßgaben wie in Briefen. Sie sollten also die üblichen Regeln des Schriftverkehrs wahren (u. a. Anrede, Grußformel, Korrektheit in Orthographie und sprachlichem Ausdruck). Benennen Sie Ihr Anliegen zügig; meiden Sie umgangssprachliche Elemente und ähnliche Fehler.
Tipp: Wenn Sie nicht sicher sind, welchen Förmlichkeitsgrad Sie wählen sollten, steigen Sie hoch ein (Sehr geehrte Frau Professorin Dr. Meier, Mit freundlichen Grüßen). Wenn Sie eine Antwort bekommen, können Sie Ihre Reaktion an deren Förmlichkeitsgrad anpassen.
Im universitären Kontext sollten Sie aus Sicherheits- und Vertraulichkeitsgründen nur Ihre universitäre E-Mail-Adresse verwenden.
Ich möchte zusätzlich zu meinen beiden Lehramtsfächern Latein oder Griechisch studieren. Ist das möglich?
Ja. Sie haben die Möglichkeit, Griechisch und/oder Latein im Lehramtsstudiengang als Erweiterungsfach zu studieren. Informationen dazu erhalten Sie hier.
Module und Prüfungen
Was ist ein Modul?
Ein Modul besteht aus einer Gruppe inhaltlich oder strukturell zusammengehöriger Lehrveranstaltungen, die mit einer gemeinsamen Modulprüfung abschließen (MAP = Modulabschlussprüfung). Welche Module in Ihrem Studiengang zu belegen sind und mit welcher Prüfungsform sie abschließen, können Sie im jeweiligen Modulhandbuch nachlesen. Alle Modulhandbücher unserer Studiengänge finden Sie auf den Seiten der Universität zu Köln bzw. des Zentrum für Lehrer*innenbildung [link: https://zfl.uni-koeln.de/zfl-navi/modulhandbuecher/gymnasium-gesamtschule].
Welche Lehrveranstaltungen sollte ich im ersten Semester belegen?
Im ersten Semester sollten Sie die Einführungsvorlesung und (sofern Sie nicht gleichzeitig an einem Griechischkurs teilnehmen) die Übung zum Lesen lateinischer bzw. griechischer Verse besuchen.
In Griechisch sollten Sie, sofern das Graecum noch nicht vorhanden ist, Griechisch lernen. Wenn Sie schon über das Graecum verfügen, können Sie sich gleich an die Übung zum Lesen griechischer Verse, die Übersetzungsübungen Deutsch-Griechisch I und Griechisch-Deutsch I wagen. Vielleicht wollen Sie auch eine Vorlesung besuchen. Außerdem sollten Sie Ihre private Lektüre vorantreiben.
In Latein hängt Ihre Veranstaltungswahl davon ab, ob Sie den „Studieneingangstest“ bestanden haben oder nicht (s. nächste Frage). Mit bestandenem Studieneingangstest sollten Sie das Repetitorium Unterstufe I („Rep I“) sowie einen oder zwei Lektürekurse belegen. Vielleicht wollen Sie auch eine Vorlesung besuchen. Sofern Sie den Studieneingangstest noch nicht bestanden haben, sollten Sie neben der Einführungsvorlesung und der Übung zum Lesen lateinischer Verse auch am Grundlagentutorium teilnehmen und sich dort, selbständig und evtl. in Lerngruppen auf den Studieneingangstest vorbereiten.
Detaillierte Informationen erhalten Sie im Modulhandbuch Ihres Studiengangs.
Was ist der Studieneingangstest?
Den Studieneingangstest müssen Sie im Fach Latein bestehen, um an den meisten Modulen teilnehmen zu können. Er findet jeweils vor Semesterbeginn und am Semesterende statt. Alle nötigen Informationen dazu erhalten Sie hier .
Wenn Sie den Studieneingangstest nicht vor dem ersten Semester bestanden haben, sollten Sie am „Grundlagentutorium“ (s. dazu) teilnehmen. Es ist nicht ratsam, sich in diesem Fall direkt ans Graecum zu wagen: Kommen Sie erst einmal im Fachstudium an.
Wie sehen Klausuren in den Fächern Latein und Griechisch aus?
Klausuren in den Fächern des Instituts für Altertumskunde sind Übersetzungsklausuren, wie Sie sie aus ihrem bisherigen Latein-/Griechischunterricht kennen. Sie dauern in der Regel 90 Minuten (der Studieneingangstest 60 Minuten).
Darf ich in Klausuren ein Wörterbuch benutzen?
Nein. Einzige Ausnahme: Deutsch ist nicht Ihre Muttersprache, und Sie haben Ihr Abitur außerhalb des deutschsprachigen Raums erworben; dann dürfen Sie ein muttersprachlich-deutsches Wörterbuch verwenden. Dies müssen Sie aber vorher der Dozentin oder dem Dozenten mitteilen.
Was sind Hausarbeiten und wo finde ich Tipps dazu?
Hausarbeiten, die als Modulprüfung in Verbindung mit Pro- und Hauptseminaren geschrieben werden, sind ein wichtiger Bestandteil des Studiums: Darin zeigen Sie, dass Sie einen griechischen bzw. lateinischen Text sachgerecht analysieren und interpretieren sowie wissenschaftlich argumentieren können. Außerdem sind Hausarbeiten eine Vorübung für die umfangreicheren Bachelor- und Masterarbeiten. Umfang und andere Rahmenbedingungen sind in den Studienordnungen geregelt. Viele andere Details geben die jeweiligen Dozierenden vor, mit denen Sie auch das Thema absprechen und die Sie im Proseminar auch an die Abfassung von Hausarbeiten heranführen.
Sehr hilfreich ist der (im Einzelnen nicht mehr ganz aktuelle) „Leitfaden Proseminar Latein“ von Andreas Weckwerth.
Wo und wie kann ich mich zu Lehrveranstaltungen anmelden?
Die Lehrveranstaltungsanmeldung läuft über Klips .Dort können Sie sich in der ersten und zweiten Belegphase (im Groben ab dem Ende der Vorlesungszeit des einen bis zum Beginn der Vorlesungszeit des anderen Semesters) für die einzelnen Lehrveranstaltungen anmelden. Achtung: Schon bei der Anmeldung müssen Sie angeben, in welchem Modul Sie die Veranstaltung belegen wollen.
Die Lehrveranstaltungen des Instituts für Altertumskunde können Sie unter Philosophische Fakultät/Fächergruppe 2/Institut für Altertumskunde ab etwa der vorletzten Woche des Vorsemesters einsehen.
Wo und wie kann ich mich zu Prüfungen anmelden?
Auch die Prüfungsanmeldung läuft über Klips. Bitte melden Sie sich möglichst frühzeitig für Ihre jeweiligen Modulprüfungen an.
Graecum
Um Latein/Griechisch zu studieren, muss ich ein Graecum erwerben. Wie funktioniert das?
Der Erwerb von Altgriechischkenntnissen erstreckt sich über zwei Semester (Griechisch I à 5 SWS, Griechisch II in der vorlesungsfreien Zeit, Griechisch III im nächsten Semester à 2 SWS; je nach Studiengang BM 1, 2 oder 5). Zunächst erlernen Sie anhand der Ars Graeca die Grundlagen der griechischen Sprache. In Griechisch III lesen Sie einen Platondialog oder eine Xenophonschrift. Die Graecumsprüfung legen Sie bei der Bezirksregierung Köln ab (Anmeldung bis 15.01. für Prüfungen im Februar/März, bis 15.07. für Prüfungen im August/September).
In Griechischstudiengängen sollten Sie gleich im ersten Semester mit den Griechischkursen beginnen. In Lateinstudiengängen sollten Sie nicht nach dem 3. Semester damit beginnen, denn das Graecum ist eine Voraussetzung für den Besuch der Hauptseminare im 5./6. Semester (AM2). Machen Sie sich in Ihrer Studienplanung bewusst, dass der Erwerb des Graecums zeit- und arbeitsintensiv ist.
Ich verfüge schon über ein Graecum (oder: Altgriechischkenntnisse). Muss ich trotzdem das entsprechende Modul belegen?
Wenn Sie bereits ein Graecum erworben haben (entweder durch Schulunterricht oder durch eine Erweiterungsprüfung zum Abitur), entfällt für Sie das entsprechende Modul (je nach Studiengang BM 1, 2 oder 5). Es wird dringend empfohlen, die dadurch „eingesparte“ Zeit für Ihr Studium aufzuwenden, z. B. für die Originallektüre griechischer oder ggf. lateinischer Texte. Wenn Sie noch kein Graecum, aber schon Altgriechischkenntnisse mitbringen, wenden Sie sich an Herrn PD Dr. Gregor Staab.