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Verklärungskathedrale (11. Jh.) links, Boris-und-Gleb-Kathedrale (1. Viertel 12. Jh.) rechts, Tschernihiw, Ukraine

Antragstellerin und Bearbeiterin: Dr. Kateryna Mikheienko

Im Rahmen des DAAD-Stipendienprogramms „Zukunft Ukraine. Forschungsstipendien für ukrainische Masterstudierende und Forschende“ führt Frau Dr. Kateryna Mikheienko von der Nationalen Akademie der Schönen Künste und der Architektur (Kiev) an der Abteilung Byzantinistik und Neugriechische Philologie der Universität zu Köln eine Studie zur Architektur der Kiever Rus vom späten 10. bis zum mittleren 13. Jahrhundert durch, insbesondere zum Typus der Zakomara-Kirche, dessen Hauptmerkmal durchgehende Reihen von Zakomaren (halbrunden Giebeln) an allen Fassaden sind.
Da die Technik des Stein- und Ziegelbaus in der Kiewer Rus am Ende des 10. Jahrhunderts durch byzantinische Meister eingeführt wurde, diente die byzantinische Architektur zweifelsfrei als Grundlage für die Entstehung des Zakomara-Kirchentypus in der Kiewer Rus. Die byzantinische Sakralarchitektur kannte jedoch keinen bereits etablierten Typus der Zakomara-Kirche, es konnte sich dementsprechend nur um einzelne Elemente und Lösungen der byzantinischen Baukunst gehandelt haben, die die altrussischen Meister inspirierten.
Ziel dieser Studie ist es daher, einzelne Elemente der byzantinischen Architekturtradition zu identifizieren, die als Grundlage für das ästhetische Modell des in der Kiever Rus entstandenen Typus der Zakomara-Kirche gedient haben könnten. Dies wird ermöglichen, die weitverbreitete Ansicht über die Entlehnung der Zakomara-Kirche als einen etablierten architektonischen Typus aus Byzanz zu widerlegen und fundierte Schlussfolgerungen über die Einzigartigkeit der altrussischen architektonischen Tradition bereits seit der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts zu ziehen.

Projektlaufzeit: 01.07.2024 – 31.12.2024

 

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