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Photo: Robert Feind / Sammlung Robert Feind

So klein sie auch sein mag, die Abteilung für Byzantinistik und Neugriechische Philologie in Köln beherbergt ein äußerst lebendiges Forschungsumfeld. Einer der stärksten Forschungsschwerpunkte liegt auf der byzantinischen Siegelkunde.

Da sich aus byzantinischer Zeit so gut wie keine öffentlichen und privaten Archive erhalten haben, kommt den byzantinischen Bleisiegeln eine besondere Bedeutung zu. Für eine ganze Reihe verschiedener Forschungsbereiche innerhalb der Byzantinistik, wie Prosopographie, Politik-, Sozial-, Wirtschafts- und Kunstgeschichte, stellen sie eine unschätzbare Quelle dar.

Seit 2015 wird für die Studierenden unserer Abteilung regelmäßig ein curriculares, praxisorientiertes Forschungsseminar in byzantinischer Siegelkunde angeboten. Das Seminar wird von Frau Professor Sode in Zusammenarbeit mit Herrn Robert Feind – Inhaber einer der größten Sammlungen byzantinischer Bleisiegel in Deutschland – geführt. Die Sammlung Feind umfasst heute mehr als 1.700 Siegel und wächst ständig weiter. Bislang wurde sie noch nicht wissenschaftlich publiziert, und der größte Teil der Sammlung ist noch unerforscht. Im Rahmen des Seminars werden vorwiegend unpublizierte Siegel aus der Sammlung Feind im Original studiert. Die Siegel werden gelesen und transkribiert, epigraphisch sowie ikonographisch erfasst und datiert und in einen größeren historischen Kontext eingeordnet. Die Studierenden werden so mit byzantinischen Bleisiegeln sowohl als Objekt als auch als historische Quelle vertraut gemacht.

Im Ergebnis des Seminars entsteht ein wissenschaftlicher Katalog der Sammlung Feind. Für die Bearbeitung, Präsentation und Publikation der Siegel greifen wir auf die Möglichkeiten der Digital Humanities zurück. Die Sammlung Feind wird so eines der ersten sigillographischen Corpora sein, das mit SigiDoc digital publiziert wird.

 

Publikationen:

M.T. Catalano, M. Filosa, C. Sode, ‘Byzantine Seals from the Robert Feind Collection in Cologne: Research and Publication in the Context of the Digital Humanities’, Revue des études byzantines 79 (2021), p. 297–322.

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